Zoos für den Arten- und Naturschutz

 

Zoos übernehmen im Artenschutz eine zentrale Aufgabe. Sie widmen sich dem Schutz bedrohter Lebensräume (in situ-Schutz) und gleichzeitig der  Erhaltungszucht bedrohter Arten (ex situ-Schutz).

Ex-situ Artenschutz (Schutz außerhalb des Lebensraumes):
Die Tierbestände im Zoo können dazu beitragen, das Aussterben von bedrohten Arten zu verhindern. Sie bilden „Reservepopulationen“. Durch Wiederaussiedlung von solchen Arten können Wildbestände aufgestockt werden oder Tierarten wieder in einem Gebiet angesiedelt werden. Wiederansiedlungs- und Bestandsaufstockungsprojekte wurden bisher für über 120 Arten weltweit durchgeführt. Um die Risiken genetischer Degeneration zu minimieren, bedarf es eines Zuchtmanagements nach festgelegten Richtlinien.

In-situ Artenschutz (Schutz innerhalb des Lebensraumes):
Hierunter versteht man, dass Tierarten in ihren natürlichen Lebensräumen geschützt werden. Hierbei werden u. a. Wildreservate errichtet, Wildhüter ausgebildet und bezahlt und/oder Land gekauft, um geschützte Gebiete zu vergrößern oder zu verbinden. Diese wichtige Arbeit vor Ort bedarf der finanziellen und ideellen Unterstützung.

 

Zoos betreiben nicht nur Erhaltungszucht, sondern setzen sich im Rahmen ihrer Bildungs-, Forschungs- und Öffentlichkeitsarbeit für bedrohte Tierarten ein. Der Schutz gefährdeter Arten kann nur durch eine enge Vernetzung von in situ- und ex situ-Artenschutz erfolgen. Um das Überleben vieler heute bereits vom Aussterben bedrohter Arten zu sichern, müssen die angestammten Lebensräume erhalten werden (in-situ-Schutz), genauso wichtig ist dabei auch der Artenschutz und die Erhaltungszucht (ex-situ-Schutz) dieser bedrohten Tierarten in Menschenhand. Die Zoos sind dabei die treibende Kraft auf dem Gebiet der Erhaltungszucht, ohne deren Einsatz ein Überleben vieler Tierarten nicht möglich wäre. Arten- und Naturschutz ist deshalb eine der vier Hauptaufgaben der Zoos heute.

Die ersten Artenschutzbemühungen der Zoos gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück: 1923 erfolgte in Berlin die Gründung der “Internationalen Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents”, mit dem heute noch bestehenden Wisent-Zuchtbuch. 1.440 Tierarten werden weltweit von Zoos in internationalen oder regionalen Zuchtbüchern geführt.

Europäische Erhaltungszuchtprogramme

Auf der Grundlage der Zuchtbücher sind im Laufe der Jahrzehnte Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP) entwickelt worden, die auf der Grundlage Europäischer Zuchtbücher (ESB) arbeiten. Diese werden durch den Dachverband der europäischen Zoos und Aquarien (EAZA) koordiniert.

Durch die Zucht in menschlicher Obhut können die bedrohten Tierarten für die Nachwelt erhalten werden und für Wiederansiedlungsprogramme zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung haben sich die Zoos weltweit im Rahmen der „Welt-Zoo-Naturschutzstrategie“ zum Schutz der Tiere in ihrer Obhut und darüber hinaus für den Schutz der angestammten Lebensräume verpflichtet.

 

Hauptstadtzoos aktive Partner in der europäischen Erhaltungszucht

Der Zoo Berlin und der Tierpark Berlin beteiligen sich seit vielen Jahrzehnten verlässlich und erfolgreich an Europäische Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) sowie weiteren internationalen Zuchtprogrammen. An über zwei Drittel der bestehenden internationalen Zuchtprogramme beteiligen sich die Hauptstadtzoos.

So beteiligt sich der Zoo Berlin beispielsweise bei folgenden Programmen: Gila-Krustenechse, Brillenpinguin, Königspinguin, Andenkondor, Bartgeier, Hyazinth-Ara, Mandrill, Flachland-Gorilla, Schimpanse, Sumatra-Orang-Utan, Ameisenbär, Afrikanischer Wildhund, Jaguar, Asiatischer Elefant, Grevy-Zebra, Okapi, Wisent, Mesopotamischer Damhirsch u.v.m.

Außerdem beteiligt sich der Tierpark Berlin an Zuchtprogramme für Ringelschwanz-Felsenkänguru, Rotbauchmaki, Weißhandgibbon, Nebelparder, Mhorrgazelle, Rothund, Binturong, Kleiner Panda, Uganda-Giraffe, Krauskopfpelikan, Przewalskipferde, Waldrapp u.v.m.

Die Hauptstadtzoos leisten durch den Aufbau stabiler Reserve-Populationen und durch die Unterstützung von Projekten zur Auswilderung sowie zur Wiederansiedlung einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Erhalt bedrohter Tierarten.

Spendenkonto:

Freunde Haupstadtzoos, Commerzbank
IBAN: DE02 1204 0000 0912 9008 00
BIC: COBADEFFXXX

Betreff: Artenschutz

Online-Spende:

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