Ein Artenschutzprojekt mit Ihrer Hilfe

Brillenpinguin: Der Afrikanische Pinguin

Brillenpinguin - Afrikanischer Pinguin - Artenschutz
Wenn nichts weiter unternommen wird, könnten bis 2030 Brillenpinguine aus Afrika verschwunden sein.

 

Der Brillenpinguin (Spheniscus Demersus) ist eine von insgesamt 18 Pinguinarten, die in küstennahen Kolonien brüten. Da er die einzige Pinguinart Afrikas ist, wird er auch Afrikanischer Pinguin genannt. Seinen Namen verdankt er der rosa Färbung über seinen Augen. Über diesen Hautfleck wird die Körpertemperatur beim Landgang reguliert.

Das Brutgebiet der Brillenpinguine erstreckt sich über 25 Inseln und vier weitere Standorte an der Küste Südafrikas und Namibias. Hier lebten vor 100 Jahren noch über 2 Millionen Tiere. Mittlerweile ist der Bestand um über 90 % auf ca. 20.000 zurückgegangen und es wird geschätzt, dass, wenn nichts weiter unternommen wird, sie im Jahr 2030 ausgestorben sein werden. Daher hat die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) den Brillenpinguin als „stark gefährdet“ eingestuft.

Brillenpinguin - Afrikanischer Pinguin - Artenschutz
Die Verschmutzung des Meeres stellt eine große Bedrohung für Brillenpinguine dar. Besonders ölverschmutztes Wasser macht den Afrikanischen Pinguinen zu schaffen.

Der Körper von Brillenpinguinen wird durch eine bis zu zwei Zentimeter dicke Fettschicht vor Temperaturschwankungen geschützt. Diese ist namensgebend für die gesamte Vogelart, da das lateinische Wort „pinguis“ nichts anderes bedeutet als „fett“. Genau dieses Fett wurde den Brillenpinguinen jedoch, wie leider durchweg allen Pinguinarten, zum Verhängnis. Walfänger nutzten es als „Brennmaterial“ zum Auskochen von Lebertran. Daher gingen die Bestände dramatisch zurück.

Für den gegenwärtigen Bestandsrückgang sind jedoch Überfischung und Ölverschmutzung der Lebensräume verantwortlich. Der kommerzielle Fischfang von Sardinen und Sardellen führt dazu, dass Brillenpinguinen ihre Hauptnahrungsquelle genommen wird. Hinzu kommt der Abbau von Guano, getrocknetem Vogelkot, in dem die Brillenpinguine bevorzugt nisten. Guano wird als Düngemittel verwendet. Doch setzt die Vernichtung schon sehr viel früher ein: so wurden die Eier der Brillenpinguine, gerade in Namibia, als Delikatesse angesehen.

Um diese dramatische Entwicklung zu stoppen und sich für den Schutz der Brillenpinguine zu engagieren, unterstützt der Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. die gemeinnützige Organisation Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds (SANCCOB).

Brillenpinguin - Afrikanischer Pinguin - Artenschutz

Die Organisation SANCCOB wurde 1969 gegründet und führt u.a. zwei international anerkannte Rehabilitationszentren für Brillenpinguine und andere Seevögel. Die Zentren liegen in Südafrika - Kapstadt (Westkap) und Port Elizabeth (Ostkap) -, wo verletzte, ölverschmierte und verlassene Pinguine sowie Pinguineier behandelt bzw. aufgezogen werden. Für jeden Pinguinpatienten wird ein individueller Therapieplan erstellt. Sie erhalten einen Tracking-Transponder, der unter der Haut implantiert wird, um ihre Weiterverfolgung nach der Auswilderung abzusichern. Die dadurch gewonnenen Daten werden für Forschungs- und Überwachungszwecke genutzt. 

Bevor die Brillenpinguine ausgewildert werden, gestalten die Ranger von SANCCOB sichere Brutstätten für sie und schaffen geeignete Voraussetzungen, in dem sie die Brutplätze von Verunreinigungen befreien und die Vegetation wiederherstellen. Die betreuten Pinguine werden in bestehende Kolonien freigelassen. Einst genutzte Gebiete werden wiederbesiedelt sowie neue Areale für die Brillenpinguine erschlossen. Darüber hinaus sorgen die Fachleute für die Erhaltung der Besucherbarrieren und schützen dadurch die Pinguinpopulation und somit die natürliche Vegetation. 

So konnten in den letzten 20 Jahren fast 9.000 Pinguinküken aufgezogen und ausgewildert werden; jährlich werden zeitgleich über 1.500 Pinguine in den Rehabilitationszentren behandelt.

Brillenpinguin - Afrikanischer Pinguin - Artenschutz
Kleiner Brillenpinguin in einer Station der SANCCOB.

Die Arbeit von SANCCOB hat vielfältige Auswirkungen. Durch eine umfangreiche Vernetzung mit anderen Organisationen und Institutionen konnten geeignete Seevogelnistplätze errichtet werden. Den Partnern von SANCCOB steht zudem ein Rund-um-die-Uhr-Rettungsteam zur Verfügung. 

SANCCOB arbeitet außerdem mit verschiedenen südafrikanischen Naturschutzbehörden zusammen, darunter CapeNature, South African National Parks (SANParks), Robben Island Museum, Cape Town Environmental Education Trust (CTEET) und dem Environmental Management Department, das Teil der Direktion Raumplanung und Umwelt der Stadt Kapstadt ist. Dabei ist das Ziel, dass die Behörden geeignete Maßnahmen zur Eindämmung der Meeresverschmutzung und zur Rettung der Brillenpinguine und anderer Seevögel ergreifen.

Brillenpinguin - Afrikanischer Pinguin - Artenschutz
Die gestrandeten, verölten und verletzten Brillenpinguine werden von SANCCOB versorgt und mit hoher Erfolgsquote wieder ausgewildert.

Aber auch an der Erforschung von Krankheiten und im Bereich der Risikobewertungen sind die Biologen und Tierärzte von SANCCOB maßgeblich beteiligt. Wissenschaftliche Publikationen sind ein wesentlicher Bestandteil des ersten gemeinsam entwickelten Biodiversitätsmanagementplans (BMP) für den Afrikanischen Pinguin. 

Die Arbeit von SANCCOB wird auch vom Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) sowie vom Europäischen Verband der Zoos und Aquarien (EAZA) unterstützt. Als Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin wollen wir ebenso einen Beitrag zur Arterhaltung der Brillenpinguine leisten: Das Engagement von SANCCOB benötigt dringend Unterstützung. Mit Ihrer Hilfe wollen wir uns an der Arbeit von SANCCOB beteiligen und etwas dafür tun, die Art zu erhalten. Aus der Aufzuchtstation von SANCCOB konnten viele gerettete Pinguine erfolgreich ausgewildert werden – so wird die Population der Afrikanischen Pinguine wieder gestärkt.

Steckbrief Brillenpinguin/Afrikanischer Pinguin

Steckbrief Brillenpinguin - Afrikanischer Pinguin - Artenschutz - Freunde Hauptstadtzoos
Die Brillenpinguine brauchen unsere Hilfe

 

Spendenkonto:

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Betreff: Artenschutz Brillenpinguin

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