Zwillinge bei den Sumatra-Tiger im Tierpark Berlin
Am 1. September 2022 hat „Mayang“ zwei Jungtiere zur Welt gebracht. Der Vater ist „Jae Jae“, der im Januar 2022 aus dem Parc des Félins (Frankreich) in den Tierpark Berlin gezogen ist.
Der Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae) lebt nur in den Wäldern und Sümpfen auf der gleichnamigen indonesischen Insel Sumatra und ist damit die am südlichsten vorkommende noch lebende Unterart des Tigers.
Früher waren die Sumatra-Tiger über die ganze Insel verbreitet; heute leben diese beeindruckenden Raubkatzen lediglich noch in verstreuten Gebieten, die vorwiegend Schutzgebiete sind.
Vor 50 Jahren gab es auf der Insel Sumatra circa 1.000 Tiger. Nach aktuellen Bestandserhebungen leben zur Zeit des Entstehens dieses Artikels, also im Jahr 2021, noch etwa 400 Exemplare in der dortigen Wildnis. Er gehört damit zu den seltensten Unterarten des Tigers, weshalb ihn die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ einstuft.
Von 1998 bis 2002 wurden jährlich im Schnitt 51 Sumatra-Tiger gejagt. Früher wurden sie vorwiegend wegen ihres Fells getötet, das als Trophäe diente. Mittlerweile werden sie hauptsächlich wegen ihrer Bedeutung in der asiatischen Medizin, besonders in der chinesischen, verfolgt. Nahezu allen Körperteilen werden Wunderkräfte zugeschrieben, sodass das Wildern ein lukratives Geschäft darstellt. Nach aktuellen Schätzungen wird der jährliche Umsatz von Tigerprodukten auf über 25 Millionen US-Dollar geschätzt. Die Nachfrage von Arzneien aus Tigerteilen nimmt zwar gegenwärtig ab, wird jedoch auf kleinerem Niveau langfristig fortbestehen.
Um den Schutz der Sumatra-Tiger nachhaltig und effektiv sicherzustellen, unterstützt der Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. die gemeinnützige Artenschutzorganisation WildCats Conservation Alliance.