Tierische Treue - Ein Leben lang zusammen
Bei den meisten Tierarten werben die Männchen in der Paarungszeit um ein Weibchen. Haben sich die Partner gefunden, erfolgt die Paarung. Oft ist die Partnerschaft längst beendet, wenn die Jungtiere das Licht der Welt erblickt haben. Doch das ist nicht bei allen Tierarten so.
Manche Tiere bleiben ein Leben lang zusammen und leben in einer monogamen Beziehung.
Zu bekanntesten monogamen Tieren gehören Schwäne. Sie bleiben mit demselben Partner zusammen und beziehen sogar jedes Jahr dasselbe Nest. Vor der Brutzeit wird das Nest von beiden Partnern neuausgepolstert. Die Aufzucht der Jungvögel erfolgt ebenfalls durch beide Schwäne, wobei das Männchen immer flugbereit zur Verteidigung ist. Bis zu neun Monate bleiben die Jungvögel bei den Eltern, bis sie vom Vater vertrieben werden.
Auch Störche nutzen, wenn sie im Frühling nach Europa zurückkommen, immer wieder ihr altes Nest. Wobei das Männchen in der Regel zuerst eintrifft und das Nest repariert und auf das Weibchen wartet. Es kommt zu heftigen Kämpfen, sollte das Nest von einem anderen Männchen besetzt sein. Erreicht dann das Weibchen das Nest, wird es durch das Männchen begrüßt, welches dabei den Kopf weit in den Nacken wirft und mit dem Schnabel klappert.
Ähnlich wie bei den Störchen wartet auch bei Pinguinen jedes Jahr das Männchen am Nest auf seine Partnerin. Sollte der bisherige Partner umgekommen sein oder sich verspäten, wir ein neuer Partner gesucht. Wenn der verspätete Partner dann jedoch eintrifft, wird meistens der neue Partner wieder vertrieben. Pinguinenpaare trennen sich jedoch, wenn die Küken nicht gesund sind oder nicht erfolgreich aufgezogen werden können.
Eine Saisonehe gehen dagegen Haubentaucher ein. Bereits im Dezember setzt die Balz ein. Die potentiellen Partner schwimmen mit ausgestreckten Hals aufeinander zu und geben dabei Rufe von sich. Sind sie sich nahe gekommen, heben sie Köpfe und spreizen dabei ihre Kopffedern. Nach der Paarung beginnt der Nestbau und die Eier werden vom Weibchen und Männchen gemeinsam bebrütet. Auch die Aufzucht erfolgt gemeinsam.
Unter einigen Säugetierarten besteht auch ewige Treue. Wölfe leben ist sozial strukturierten Gruppen. In diesem Rudel führen die Elterntiere ebenfalls eine monogame Beziehung. Gemeinsam führen sie die Familie an. Nur sie paaren sich und achten darauf, dass kein fremder Wolf ihr Territorium betritt. Teil dieses Rudels sind auch die jugendliche Wölfe, die sogenannten Jährlinge, die noch nicht geschlechtsreif sind. Sie helfen bei der Aufzucht der Jungtiere mit. Sobald geschlechtsreif sind, verlassen sie das bisherige Rudel und gründen eine eigene Familie.
Ein Familientier ist auch der Rotfuchs, so leben Männchen und Weibchen in einer monogamen Beziehung mit den Welpen. Teil der Familie ist wie bei den Wölfen auch der vorjährige Wurf.
Eine ähnliche Familienstruktur haben auch Biber. Sie sind ihrem Partner ein Leben lang treu und suchen sich lediglich einen neuen Partner, wenn der bisherige stirbt. Ein Familienverband besteht auch hier aus den Elterntieren und dem ein- und zweijährigen Jungtieren. Im Alter von zwei bis drei Jahren, wenn sie geschlechtsreif werden, verlassen sie die Familie.
Wie sieht es nun bei unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen, aus? Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans haben wechselnde Partner; nicht jedoch die Gibbons. Bei dieser Menschaffenart, die in den Regenwäldern von Südostasien leben, binden sich auf Dauer. Die zeitlebens zusammenlebenden Paare bekommen alle zwei bis drei Jahre Nachwuchs, der mit den Geschwistern aus den Vorjahren aufwächst. Die streng territorialen Paare sind in der Lage über große Distanzen hinweg zu kommunizieren. Die Rufe der Gibbons können in den Wäldern bis zu einem Kilometer weit gehört werden.
Bei Fischen gibt es auch monogame Arten. So leben viele Arten der Falterfische in monogamen Beziehungen. Diese Paare verteidigen ihr Revier gegenüber anderen Paaren und Eindringlingen. Auch die Sträflings-Cichliden, eine Art von Buntbarschen im Mittelamerika lebe als monogames Paar zusammen.