Stiller Jäger – Balzflüge vom Habicht

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Stiller Jäger - Balzflüge vom Habicht

 

Mit ihren eindrucksvollen Balzflügen läuten die Habichte (Accipter gentilis) das neue Jahr ein. Auch wenn die Paare meist ein Leben lang zusammenbleiben, umwerben sie sich jedes Jahr auf ein Neues.

Außerhalb der Brutzeit sind Habichte als Einzelgänger unterwegs und teilen sich mit dem Partner das Jagdrevier. Die bevorzugten Brutgebiete sind Laub-, Nadel- oder Mischwälder mit alten Baumbeständen, in denen der Habicht gerne hoch oben seine Nester baut. Die Nester baut er am liebsten in einer Höhe von etwa 10 bis 16 Metern in alten Nadelbäumen. Die hohen Bäume dienen auch als Schlafbaum und Ausguck.

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Mit dem lateinischen Namen Accipiter gentils hat Linne 1758 den Habicht in die Wissenschaftliche Nomenklatur aufgenommen. "Accipiter" heißt "der Zugreifende", "gentilis" bedeutet "der Edle". Foto: NABU

 

Da sie meist für Menschen unsichtbar, still und versteckt im Geäst sind, werden die Habichte auch als „Phantom des Waldes“ bezeichnet. In Deutschland leben ca. 14.000 Brutpaare, die jeweils bis zu 10.000 Quadratkilometer große Reviere bewohnen. Da die Habichte sehr anpassungsfähig sind, kommen sie mittlerweile auch in Städten vor. So leben in Berlin ca. 100 Brutpaare. Damit hat Berlin die größte städtische Population weltweit.

Die Balzflüge der Habichte zeichnen sich durch schnelle gemeinsame Wechsel der Flugrichtung oder Sturzflüge aus. Die Sturzflüge können teilweise aus mehreren hundert Metern Höhe erfolgen. Gerade in ausgedehnten Waldgebieten ist die Balzzeit eine gute Gelegenheit, Habichte zu erleben, da die scheuen Jäger sonst selten zu entdecken sind.

Die Männchen präsentieren in der Balz deutlich ihre weißen buschigen Federn unter den Schwanzfedern. In der Hochbalz kann man diese auch während des Fluges erkennen.

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Im Flug erkennt man den Habicht meist an seinem langen Schwanz. Foto: NABU

 

Nach der Balzzeit bauen Habichte ihre Nester, wobei sie eines der bestehenden aus den vergangenen Jahren nutzen und dieses aufstocken. Die Horste können durch den jährlichen Ausbau bis zu einem Meter hoch werden. Im März werden dann bis zu vier Eier gelegt und nach ca. 30 Tagen schlüpft der Nachwuchs, um welchen sich das Paar gemeinsam kümmert.

Nach anderthalb Monaten sind die Jungvögel flugfähig und im Sommer verlässt der Nachwuchs das elterliche Revier und sucht sich ein eigenes. Damit endet auch die gemeinsame Zeit des Habicht-Paares, welches sich erst bei der nächsten Balz in luftiger Höhe über dem Wald wiedertrifft.

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