Hase oder Kaninchen – Wo sind die Unterschiede?
In der Geschichte der Märchen und Fabeln kommt der Hase immer wieder vor. In Erzählungen oder auch als „Osterhase“ hat der Hase einen festen Platz. Aber auch Kaninchen kommen in der Literatur immer wieder vor. Wo sind jedoch die Unterschiede?
Kaninchen und Hasen gehören beide zur Ordnung der Hasenartigen und zur Familie der „echten Hasen“. Sie sind also entfernte Verwandte mit jeweils einer eigenen Art. Sie zählen nicht zu den Nagetieren und besitzen im Gegensatz zu Nagetieren ein zusätzliches kleines Zahnpaar (Stiftzähne), welches sich hinter den oberen Nagezähnen befindet.
Bei der Betrachtung von Hase und Kaninchen kann man den Unterschied leicht erkennen. Kaninchen sind gedrungen und kleiner, während Hasen deutlich größer und schlanker sind. Hasen haben längere Ohren und auch die Beine sind länger.
Mit den Menschen kamen die Feldhasen nach Neuseeland, Australien, Südamerika und auf verschiedene Inseln. Sie haben sich an ihre jeweiligen Lebensräume angepasst und leben heute überall auf der Erde. In Deutschland ist der Hase ein bedrohtes Wildtier, da durch die Agrarwirtschaft die natürlichen Lebensräume stark zurückgehen.
Das Wildkaninchen stammt ursprünglich von der Iberischen Halbinsel und teilweise aus Nordafrika. Heute ist es über ganz Europa verbreitet und kommt auch in Südamerika und Australien vor. Alle Hauskaninchen stammen vom Wildkaninchen ab, deren Haltung durch den Menschen vor über 4.000 Jahren begann. Die Römer hielten halbwilde Kaninchen und begannen mit deren Domestikation.
Deutschland darf zu einer Hochburg der Kaninchenzüchter zählen. Insgesamt sind im Zentralverband Deutsche Rasse-Kaninchenzüchter über 140.000 Züchter registriert. Die Bandbreite umspannt Hasenkaninchen, Deutscher Riese, Angorakaninchen und Deutscher Widder, um nur einige Beispiele zu nennen.
Kaninchen leben im Gegensatz zu Hasen in Familienverbänden und bauen sich Höhlen, die durch ein Tunnelsystem miteinander verbunden sind. Der Hase sucht dagegen Schutz unter Büschen, in höheren Grasbereichen oder Felsspalten, wo er sich Mulden anlegt.
Bei der Ernährung dagegen sind sich beide einig. Sie sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich von Gras, Blättern, Wurzeln und Kräutern. Im Winter teilweise auch von Baumrinden.