Bartgeier im Zoo Berlin geschlüpft

Fotos: Monika Kochhan

Für die meisten Vogelarten ist eigentlich der Frühling die ideale Zeit, um Eier zu legen und mit dem Brutgeschäft zu beginnen. Nicht so bei den Bartgeiern, Europas seltenster Geierart. Diese beginnen bereits im Hochwinter mit der Brut. In ihrem alpinen Lebensraum halten auch tiefe Minustemperaturen, tagelange Schneefälle und Lawinenabgänge die Brutpaare nicht davon ab, ihre beiden Eier zu legen und sie die nächsten 52 Tage über ausdauernd zu bebrüten.

Diese besondere Brutzeit hängt mit der Ernährung der Küken zusammen, die im Gegensatz zu den Altvögeln keine Knochen verdauen können. Daher hat sich die Art so entwickelt, dass die Küken gegen Ende des Winters schlüpfen, wenn es in den alpinen Lagen durch verunglückte Wildtiere ein reichhaltiges Angebot an Aas gibt.

Und obwohl die Bartgeier im Zoo Berlin weniger harten Wetterbedingungen ausgesetzt sind als ihre Artgenossen in den Alpen, läuft auch bei diesen Vögeln das in Jahrtausenden entwickelte Verhalten ab.

So bauten die Bartgeier Anfang des Jahres ihr Nest und brüteten dann. Das Männchen verpflegt seine brütende Partnerin mit Futter. Bartgeier haben eine Jahresbrut in der Zeit von Januar bis Mai. Das Weibchen legt ein bis zwei Eier, im Abstand von 5 bis 7 Tagen. Beide Eltern wechseln sich beim Brüten ab.

Die Brutzeit beträgt ca. 56 Tage. Die jungen Bartgeier Küken gehören zu den Nesthockern. Sie werden ca. 125 Tage von beiden Eltern mit Nahrung versorgt. Zuerst bekommen sie einen vorverdauten Brei, den die Eltern auswürgen.

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